“Independence Day”, “District 9” und “Cloverfield” kreuzen sich in diesem Katastrophenthriller, in dem sich eine Gruppe U.S. Marines einer übermächtigen Invasion von Außerirdischen entgegen stellt. Wurde Los Angeles im Kino zuletzt in Roland Emmerichs “2012” noch durch Naturkatastrophen nach allen Regeln des Spektakelkinos eingeebnet, muss die Stadt der Engel nun die zerstörerische Attacke von Aliens verkraften. Diese Zelluloid-Inkarnation von Außerirdischen erinnert an eine Mischung aus dem militärischen “Predator” und den insektenähnlichen Wesen aus “District 9”. Ihren Vorbildern stehen diese Starship Troopers in Aggressivität nichts nach, und die explosive Feuerpower von sowohl ihren Flugkörpern als auch Soldaten entspricht solidem Genrestandard. Dieser Krieg um die Welt wird vom “Texas Chainsaw Massacre: The Beginning”-Regisseur Jonathan Liebesman wie ein Kriegsvideospiel im verwackelten Look von “Cloverfield” und den “Bourne”-Filmen inszeniert. Der außerirdische Feind kommt ohne Charakterisierung aus und bleibt zumeist in der Distanz und/oder durch Nebelschwaden verhüllt. Etwas genauer skizziert das Drehbuch von Chris Bertolino (“Wehrlos – Die Tochter des Generals”) hingegen eine handvoll von Menschlein, die sich repräsentativ in Los Angeles mit der globalen Krise auseinandersetzen. Als Hauptfigur fungiert Aaron Eckhart (“The Dark Knight”) als Staffsergeant Michael Nantz. Er will seiner militärischen Karriere gerade den Rücken kehren, als die Aliens einfallen. Sein innerer Konflikt besteht darin, dass er die Männer seines letzten Platoons im Einsatz verloren und er als einziger überlebt hat. Dass Nantz im Laufe des Überlebenskampfes gegen den übermächtigen Feind ausgiebig Gelegenheit bekommt, seine Tapferkeit und Ehre zu beweisen, versteht sich von selbst. Zusätzliche Spannung wird mit einem Wettlauf gegen die Zeit erzeugt, da die Marines nur zwei Stunden Zeit haben, eine Gruppe von Zivilisten aus einer Polizeistation zu retten, bevor ganz Santa Monica und die dort eingenisteten Aliens mit Bomben den Erdboden gleich gemacht werden. In weiteren Rollen treten “Avatar”-Kampfamazone Michelle Rodriguez, Rapper Ne-Yo und Bridget Moynahan (dank “I, Robot” futuristisch erprobt) auf, wobei von ihnen allerdings nicht viel mehr gefordert wird, als den Aliens Saures zu geben und/oder sich fotogen im Kugelhagel zu ducken. Beides bewältigen sie ohne Beanstandungen. Aufwallungen von Emotionalität bewirken vorrangig der sich schwer in die Brust werfende Orchesterscore sowie inbrünstige Anrufe des Ehrenkodex unter Soldaten. Mag das astreine Spektakel bisweilen wie einen Militär-Rekrutierungsspot für junge Gamer aussehen, auch ältere Actionfreunde werden sich vom fast konstanten Gefechts-Getöse mit monochromatisch ausgebleichten Bildern unterhalten fühlen, wenn ihnen der Sinn nach flächendeckender Destruktion steht. ara.
Originaltitel: Battle: Los Angeles Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch Regie: Jonathan Liebesman
Darsteller: Aaron Eckhart (SSgt. Michael Nantz), Michelle Rodriguez (TSgt. Elena Santos), Ramon Rodriguez (LT. William Martinez), Bridget Moynahan (Michele), Ne-Yo (Cpl. Kevin Harris), Michael Peña (Joe Rincon), Lucas Till (Corporal Grayston), Joey King (Kirsten), Taylor Handley (Simmons), Cory Hardrict (Coreggio)
Produktion: Neal H. Moritz Produktionsland: USA Produktionsjahr: 2011 Bildformate: 1:2,40/1080p Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA Medienanzahl: 1 Laufzeit: 116 min.
Kritik: “Independence Day” hat einen neuen, hochmodernen Bruder: Das Katastrophenszenario von Jonathan Liebesman (“Texas Chainsaw Massacre: The Beginning”) erinnert im Look eher an “District 9” meets “Black Hawk Down” und folgt der Prämisse Emmerichs ziemlich genau, setzt bei der Lösung der Probleme allerdings auf maximale Feuerkraft des Militärs. Mit Aaron Eckhart und “Avatar”-Amazone Michelle Rodriguez kompetent besetzt, sind es natürlich die Desaster- und Schlachtenszenen, die dem Zuschauer kaum Zeit lassen, wieder Luft zu holen.
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