Bei der Fortsetzung seines romantischen Komödienhits “Keinohrhasen” geht Til Schweiger auf Nummer sicher und variiert sein Erfolgsrezept nur da, wo es nötig ist. Weihnachtszeit, Til-Schweiger-Zeit. Nach “Keinohrhasen” 2007 und der Mittelalter-Posse “1 1/2 Ritter” 2008 füllt Deutschlands einziger echter Kino-Star einmal mehr um die Jahreswende die nationalen Kinokassen. Dabei ist sein Rezept so einfach wie erfolgreich: Ähnlich wie aktuell bei Simon Verhoevens “Männerherzen” – im Prinzip ja auch ein halber “Schweiger” – wird in “Zweiohrküken” auf komödiantische Weise zu erklären versucht, warum das maskuline Geschlecht sich ständig mit dem femininen in den Haaren liegen muss. In der Fortsetzung der Romantik-Komödie, die knapp 6,3 Millionen Zuschauer begeisterte, ist nun, zwei Jahre später, von der großen Liebe zwischen Ludo (Schweiger) und Anna (Nora Tschirner) nicht mehr viel zu spüren. Es regiert der Alltag, dominiert von klassischen Beziehungsproblemen wie “wer trägt wann den Müll raus?” oder der Entsorgung von Plastikpfandflaschen, die der Herr des Hauses auf wenig elegante Weise löst, indem er sie heimlich im Wandschrank stapelt. Diese Dinge und der gemeinsame Job im Kindergarten wären ja noch in den Griff zu bekommen, würde da nicht eines Tages Marie – erotischer Österreich-Import Edita Malovcic (“Der Knochenmann”) -, Ludos mit zwei herausragenden Eigenschaften ausgestattete Ex-Flamme, aufkreuzen und alte Ansprüche geltend machen. Als Anna ihrem Freund unterstellt, rückfällig zu werden, reagiert dieser empört und verbittet sich derartige Eifersüchteleien, nur um wenig später ins gleiche Horn zu stoßen, als sich Annas alter Schulfreund, der blendend aussehende und weltgewandte Gutmensch Ralf (Ken Duken), bei ihnen einnistet und Ludos Holde derart dreist anbaggert, dass der Ex-Klatschreporter sogar handgreiflich wird. Aber nach und nach renkt sich selbstverständlich alles wieder ein und am Ende haben sich alle wieder lieb. Bei seiner neuerlichen Romantik-Komödie setzt Regisseur, Autor, Produzent und Hauptdarsteller Til Schweiger eindeutig auf Kontinuität – auf die gleichen Darsteller (auch bei den Gastauftritten: Catterfeld, Klitschko und Co.), das bekannt putzige Kindergarten-Ambiente um Töchterchen Emma Tiger und jede Menge verbaler Beziehungsgrabenkämpfe. Außerdem darf Matthias Schweighöfer als sexbesessener Single wieder kräftig vom Leder ziehen und sich eine Abfuhr nach der anderen holen. Für die heiteren Momente sorgen dieses Mal auch die zwei “Männer”-Veteranen: Uwe Ochsenknecht als Chef einer Flirtschule, der seinen Teilnehmern die allerneusten Anmachsprüche verrät, und Heiner Lauterbach, der sich auf einem Maskenball voll laufen lässt und am nächsten Morgen neben Ludo aufwacht, was vor allem letzteren ziemlich aus der Fassung bringt. Wie die meisten tut sich auch diese mit 124 Minuten ein wenig zu lang geratene Fortsetzung schwer, das Original zu toppen. So hat man etwa Gags wie Nora Tschirners Schuhproblem in Loriots Sketch-Klassiker “Wie findest Du mein Kleid?” schon besser gesehen und Witze wie “Von neuen Schuhen bekomme ich immer Blasen” – “Bei mir ist es umgekehrt” mögen ihr Haltbarkeitsdatum überschritten haben, doch wird man versöhnt mit einem eingängigen Pop-Soundtrack, der wieder viele potenzielle Nummer-Eins-Hits enthält, einem ausführlichen Exkurs über die Vorzüge und Nachteile der Intimrasur (dieses Mal bleibt es wohl auch bei der FSK 12) und einem schönen Happy End, das nach einem weiteren Sequel riecht, schließlich planen die beiden jetzt lauter kleine Ludos und Annas. Und weil Schweiger es wie kaum ein zweiter versteht, die Gesetzmäßigkeiten der Traumfabrik auf hiesige Befindlichkeiten zu übertragen, bringt auch “Zweiohrküken” die weihnachtlichen Kinokassen süßer denn je zum Klinge(l)n. lasso.
Originaltitel: Zweiohrküken Regie: Til Schweiger
Darsteller: Til Schweiger (Ludo Dekker), Nora Tschirner (Anna), Matthias Schweighöfer (Moritz), Emma Schweiger (Cheyenne-Blue), Ken Duken (Ralf), Edita Malovcic (Marie), Pegah Ferydoni (Lana), Uwe Ochsenknecht (Dr. Eisenberger), Heiner Lauterbach (Herb), Thomas Heinze (Schönheitsdoc), Marc Hosemann (Arzt Klinik), Idil Üner (Orientalin), Jasmin Gerat (Caro), Karoline Schuch (Lena), Denis Moschitto (Taxifahrer), Tom Beck (Postbote), Yvonne Catterfeld (Yvonne Catterfeld), Wladimir Klitschko (Wladimir Klitschko), Paul van Dyk (DJ), Sönke Möhring (Asi 1), Mars Saibert (Asi 2), Annika Blendl (Barmädchen), Annika Ernst (Judith), Marysol Fernandez (Schöne Frau 1), Andreas Guenther (Typ (Marie)), Johannes B. Kerner (Johannes B. Kerner), Torsten Künstler (Zottel), Mirko Lang (Mann vom Nebentisch), Sami Loris (Kellner Bar), Joern Martens (JJ), Elyas M’Barek (Bernd), Zarah Jane McKenzie (Verkäuferin), Allegra Osmani (Allegra), Margarita Ruhl (Schöne Frau 2), Lilli Schweiger (Sacha), Luna Schweiger (Junge Anna), Valentin Schweiger (Junger Ludo), Jahmar Walker (Jahmar), Nika von Altenstadt (Frau vom Nebentisch)
Produktion: Til Schweiger Produktionsland: Deutschland Produktionsjahr: 2009
Filmpreise: Name: Bogey – Box Office Germany Award Jahr: 2010 Kategorie: Gold – 3 Mio. Besucher in 30 Tagen
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